Erstes Demenz Meet in Köln: Ein Raum für Austausch und Zusammenhalt

 

 

 

Am 21.09.2024, dem Welt-Alzheimertag, fand in Köln zum ersten Mal das Demenz Meet statt. Natürlich war der KVsG dabei und half mit, dieses bunte Event mit Ursprung in der Schweiz zu realisieren. Das dahinterstehende Konzept ermöglicht es Betroffenen, Angehörigen und Interessierten sich in entspannter Atmosphäre zu vernetzen, auszutauschen und voneinander zu lernen. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und zeigte, wie wertvoll der direkte Kontakt und der persönliche Austausch für alle Beteiligten ist.

 

 

Ein Treffpunkt für Betroffene und Angehörige

 

Im Mittelpunkt des Demenz Meets standen vor allem die Bedürfnisse und Wünsche der Betroffenen selbst. Ein besonderer Aspekt der Planung war, dass Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen aktiv in die Gestaltung der Veranstaltung einbezogen wurden. Viele der Teilnehmenden betonten im Nachhinein, dass sie sich durch diese Form der Mitgestaltung mehr gesehen und gehört fühlten. Das Prinzip „von Betroffenen für Betroffene“ machte die Veranstaltung einzigartig und schuf eine ungewöhnliche Nähe.

 

 

Bewegende Beiträge von Betroffenen

 

Weitere Höhepunkte des Tages waren die Mutmachgeschichten, persönliche Beiträge von Betroffenen, die ihre Erfahrungen mit Demenz offen und ehrlich teilten. Neben vielen anderen sprachen Antje Köhler, Lieselotte Klotz und Manfred Heigl über ihre Erlebnisse und den Umgang mit der Krankheit.

 

Antje Köhler, deren Schwiegervater an Alzheimer Demenz litt, sprach in ihrem bewegenden Beitrag über das Thema „Weiße Trauer“ – eine oft unsichtbare, aber tief empfundene Form der Trauer, bei der die Persönlichkeit der geliebten Person beispielsweise aufgrund einer Alzheimer-Demenz langsam verloren geht, die Person selber allerdings noch nicht gestorben ist. Sie betonte, dass Trauer nichts Verwerfliches sei, was versteckt werden müsste, sondern als tief menschliche Emotion einen Teil des Bewältigungsprozesses dieser Veränderung darstellt: „Trauer ist die Lösung und nicht das Problem. Trauernde sind Liebende. Wenn wir nicht geliebt hätten, würden wir nicht trauern.“

 

Lieselotte Klotz beeindruckte die Zuhörenden mit ihrem Bericht über ihren Umgang mit Lewy-Body-Demenz. Trotz Gangschwierigkeiten führt sie ein aktives Sozialleben und zeigte eindrucksvoll, dass Lebensqualität auch mit Demenz und neben allen damit einhergehenden Schwierigkeiten möglich ist.

 

Manfred Heigl, Mitglied der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und an Alzheimer Demenz Erkrankter, schilderte, wie er im Austausch mit anderen Betroffenen Sinn und Verantwortung findet. Sein Zitat „Menschen mit Demenz können noch Vieles“ war für viele inspirierend, ebenso wie die Anekdote, in der er erzählte, wie er als Erkrankter dennoch anderen helfen und Unterstützung bieten kann: „Der Rollstuhlfahrer wird vom Alzheimererkrankten geschoben.“ Dies verdeutlichte, wie wichtig die Vernetzung in der Demenz-Community ist.

 

Besonders emotional war auch der Auftritt des Chors „Unvergesslich – Unser Chor für Menschen mit Demenz“. Mit mehreren Liedern schuf der Chor eine mitreißende und herzerwärmende Atmosphäre, die alle Anwesenden ergriff. Am Ende sang der gesamte Saal mit, was einen unvergesslichen Moment der Verbundenheit schuf.

 

 

Der KVsG bot nicht nur organisatorische Unterstützung

 

Neben den persönlichen Geschichten konnten sich die Teilnehmenden in verschiedenen Themenräumen gezielt über wichtige Aspekte wie Resilienz, Medizin, Wohnen, Entlastung und Trauer informieren. Der KVsG hat dabei tatkräftig bei der Organisation und Durchführung dieser Themenräume und der Veranstaltung geholfen, die vom Kuratorium Deutsch Altershilfe und den Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz initiiert wurden.

 

Abschließend waren sich die Veranstalter und Besucher einig, dass dieses Veranstaltungsformat überzeugt hat und der Wunsch nach einer Wiederholung war nicht zu überhören.